Zur Welt kommt Sh’Devore auf der vulkanischen Heimatwelt als Tochter eines Wissenschaftlers und einer Sternenflottenangehörigen. Die Verbindung der Eltern beruht zu Beginn auf nicht mehr denn dem Versprechen, das ihre Eltern in ihrer Kindheit für sie getätigt hatten. Was in einem normalen vulkanischen Haus zu keinerlei Problemen führen würde, wurde aufgrund von T’Paus seltener Überzeugung zu einem Quell ständiger Unruhe.
T’Pau gehört der Volksgruppe der V’tosh Ka’tur an, einer Gruppierung, die aus Suraks Lehren nicht den vollständigen Verzicht auf das Ausleben von Gefühlen lesen. Sie selbst pflegt diesen Lebensstil seit Jahrzehnten und weiß gut mit den damit einhergehenden Schwierigkeiten umzugehen.
Dennoch überschattet die so offensichtliche Differenz zwischen den Eheleuten deren Bindung ganz erheblich. Und obwohl es auf beiden Seiten ehrliche Zuneigung gibt, finden sie keinen Weg, ein geregeltes Eheleben zu etablieren. Nach der Geburt der Tochter verlässt T’Pau T’Kashi wieder und zieht ihre Tochter allein auf. Ihre frühe Kindheit verbringt das Mädchen so auf der Erde und an Bord von Raumschiffen, auf denen ihre Mutter diente.
Mit dem Erreichen des schulfähigen Alters kehrt sie gemäß dem Wunsch der Familie nach T’Kashi zurück und wohnt und lebt fortan im Hause ihres Vaters. Obwohl es ihr an nichts fehlt und ihr die größtmögliche Aufmerksamkeit angedeiht, muss sie den Kulturschock erst einmal überwinden. Der strenge Verzicht auf Gefühle, die Huldigung der reinen Logik als Beginn der Weisheit und Mittelpunkt der Handlung befremden das junge Mädchen. Für eine Weile gerät das Gleichgewicht zwischen Gefühl und der Verhinderung von Ausbrüchen, das ihre Mutter mittels intensiver Meditation aufrecht zu erhalten wusste, aus dem Fugen. Sh’Devore taumelt und stürzt für eine Weile in ein seelisches Loch.
Ihr Vater lehrt sie, ihre Gefühle mehr und mehr zu verschließen und die Logik zum Lenker ihres Denkens werden zu lassen. Und tatsächlich hilft es. Sie wird beherrschter, ruhiger, vulkanischer.
Auch die alsbald arrangierte Heirat mit einem ihr noch unbekannten Jungen bringt sie nicht dazu, sich der Kontrolle der eigenen Emotionen zu entziehen.
Das Mädchen durchläuft eine reguläre Schulbildung und besucht im Anschluss daran die vulkanische Akademie der Wissenschaften. Das Studium der Medizin allein füllt sie alsbald nicht mehr aus und wie so viele ihrer Kommilitonen sucht auch sie Wissen und Erkenntnis in einem Fach fernab ihrer späteren Profession. Sie widmet sich der Geschichte und beschließt ihren Besuch dieser Lehranstalt mit zwei Doktortiteln.
Noch im Laufe ihrer Studien fordert ihr Zukünftiger aber die Einlösung des Versprechens und tritt damit eine Lawine los.
Sh’Devore weigert sich standhaft und verlässt kurze Zeit darauf Vulkan für einen längeren Aufenthalt auf verschiedenen Welten der Föderation. Das erwartete Zerwürfnis mit der eigenen Familie aber bleibt aus, da sie wissen, welches Erbe die für Verhältnisse ihres Volkes noch junge Frau in sich trägt. Doch auch eine Rückkehr nach T’Kashi stimmt sie nicht um. Der Abgrund zwischen den zwei Welten, zwischen denen sie zeit ihres Lebens nun schon pendelt, tut sich wieder auf und in ihren Augen ist der einzig gangbare Weg das Verlassen ihrer Heimatwelt, die ihr doch so fremd geworden war.
Die Erde, auf der sie lange Zeit gelebt hatte und die so viele Spezies, fühlend und nicht fühlend, beheimatet, dieses Herz der Föderation, soll ihre neue Heimat werden. Sie nimmt eine medizinische Tätigkeit an der Sorbonne in Paris auf, legt ihre Facharzt-Ausbildung ab (Virologie, Chirurgie und Pathologie) und widmet sich alsbald nicht nur der rein therapeutischen sondern auch der wissenschaftlichen Seite der Medizin. Mehrere Jahre forschender Tätigkeit folgen.
Doch auch diese Tätigkeit füllt sie nach einigen Jahren nicht mehr aus. Emotionale Ausbrüche werden häufiger, ihre Intensität größer. Ihr Vater ist es schließlich, der ihr zu einer neuerlichen Veränderung rät, indem er ihr empfiehlt, ihr Leben einem strengen Regime zu unterwerfen. Sie kommt diesem Vorschlag nach einer mehrmonatigen Bedenkzeit in seinem Hause nach und tritt der Sternenflotte bei.
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Sie ist recht ruhig nach außen hin, distanziert und wenn es um ihre Arbeit geht sehr professionell. Ehrgeizig ist sie durchaus.
Hin und wieder, aber da muss man sie schon etwas näher kennen, kommt ein solcher emotionaler Ausbruch, für die Vulkanier berüchtigt sind, dann doch mal. Aber bis ihr das erlebt, wird es noch eine Weile dauern.
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