Geboren und aufgewachsen ist Mandalay N’Linn auf der Erde, in Mittelamerika, Asien und Europa. Einige Zeit ihrer Jugend verbrachte sie auf Trill, fand aber auch in der Familie ihres Vaters keine rechten Wurzeln. Dort allerdings beendete das hochbegabte Mädchen seine Schulzeit und auch dort reifte der Gedanke in ihr, trotz ihrer Herkunft einen Versuch zu wagen und bei der Symbiose-Kommission vorstellig zu werden. Der erste Versuch schlug fehl und enttäuscht kehrte die nun junge Frau zur Erde zurück. Sie begann ein Studium der Ingenieurswissenschaften, brach ab, bewarb sich an der Akademie der Sternenflotte und setzte ihre technische Ausbildung dort fort. Nach einem Prädikatsabschluss und neuem Selbstbewusstsein, auch aufgrund der sofortigen Kommandierung auf das Flaggschiff der Flotte, wagte sie einen neuen Versuch, bestand die Prüfungen der Kommission und wurde nur wenige Wochen später der Vereinigung unterzogen.
Wie nur bei wenigen Personen ist Mandalay Leben geprägt von zwei Persönlichkeiten: Zum einen von ihrem Symbionten, den sie seit fast acht Jahren in sich trägt und der selbst etwas mehr als 60 Jahre alt ist. Und zum anderen von Scott McCafferty. Der Mensch, ein Captain der Sternenflotte und mittlerweile CO der USS Sutherland, begleitet ihr Leben seit mehreren Jahren, allerdings in beständig wechselnder Art, auch wenn die Intensität eigentlich nur gewachsen ist.
Die zwei Offiziere lernten sich vor etwas mehr als sieben Jahren kennen, beim gemeinsamen Dienst auf der USS Bartholdy. Er, Lieutenant und Taktischer Offizier, fand Gefallen an der bisweilen allzu selbstbewussten und noch nicht ganz an den neu implantierten Symbionten gewohnten jungen Technikerin. Diese, gerade aus der Rekonvaleszenz zurückgekehrt und vom Leben bis zu diesem Zeitpunkt durchaus gut bedacht, sah in ihm eher eine Bestätigung ihrer selbst denn eine ernsthafte Beziehung. Das Paar fand nach beinah einem halben Jahr zusammen, Mandalays Egozentrik allerdings trieb sie wieder fort. McCafferty allerdings ließ nicht locker und fing sie wieder ein. Über zwei Jahre einer nicht wirklich harmonischen aber für beide reizvollen Beziehung folgten, bis Scott von den Eskapaden der Halbtrill floh und sich von ihr trennte. Es dauerte fast ein halbes Jahr, bis bei Mandalay die Erkenntnis einsetzte, dass es ohne diesen Mann eben nicht ging. Neuerlich fanden sie zusammen. Neuerliche zwei Jahre, die sie dienstlich aber an die entferntesten Ecken der Galaxis trieb. Die Beziehung konnte der Belastung in ihren Augen aber kaum standhalten. Die Trennung erfolgte einvernehmlich. Bis…
…bis der mittlerweile zum CO aufgestiegene Scott McCafferty nach der Katastrophe der Honshu wieder an ihrem Krankenbett stand.
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Mandalay ist das, was man als eine „gefestigte Persönlichkeit“ beschreiben kann. Sie hat ihre „wilden Jahre“ hinter sich und ist an ihrer Aufgabe als Offizierin und Abteilungsleiterin in der Sternenflotte gereift. Nichtsdestotrotz ist eine Spur jugendlichen Leichtsinns durchaus in einigen ihren Handlungen zu erkennen. Eine zweijährige Beziehung zu einem CO der Flotte und deren Handhabung in der Öffentlichkeit gehört sicherlich dazu. Zudem weiß die Offizierin mit Autoritäten in aller Regel wenig anzufangen. Respekt muss sich in ihren Augen erarbeitet werden. Dies befördert ihren Drang, sich einzubringen und Vorschläge zu unterbreiten, kann aber zu Konflikten innerhalb einer etablierten Hierarchie führen. Lt.Cmdr. N’Linn ist kontaktfreudig und zu Recht vertrauenserweckend. Ihr stehen damit alle Eigenschaften zu Verfügung, eine Sammlung von Individuen zu einer Gruppe zu formen. Ihre Führungsqualitäten sind, wie ihre Fachkompetenz, unbestritten. Ihre Formlosigkeit ist hingegen verbesserungsbedüftig.
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