Schon mit fünf Jahren wurde Kazuya in eine der angesehendsten Kampfschulen Kyotos geschickt. Seine Eltern hatten für ihn eine ruhmreiche Zukunft als Meister vor Augen. Niemals hätten sie gedacht, dass ihr Sohn selbst bald andere Pläne hatte. Aber sie waren nicht etwa geschockt, als er ihnen unterbreitete, dass er in den Dienst der Sternenflotte treten wollte, sondern lobten diese ehrenvolle Entscheidung, die der Familie noch mehr Ansehen einbringen würde als einen weiteren Aikido-Meister in ihren Reihen zu wissen.
Von nun an hieß es trainieren und lernen gleichermaßen. Es war für Kazuya und seine Eltern selbstverständlich, dass er durchgehend zu den Besten des Jahrgangs gehörte und den Abschluss sogar als Klassenbester bestritt.
Daher war eine steile Karriere in der Sternenflotte ohnehin Pflicht. Der Gedanke an eine Unteroffizierslaufbahn kam dem aufstrebenden Crewman erst gar nicht in den Sinn.
In seiner wenigen Freizeit widmete er sich weiter der Kampfkunst, etablierte sie als seinen Ausgleich für den Dauerdruck, unter dem ein Offizier steht. Und wenn er sich einmal erlaubte, Urlaub zu machen, reiste er so oft wie möglich zur Erde zurück, um dort an Wettkämpfen und Dan-Treffen teilzunehmen. Durch das andauernde, harte Training und seinen Ehrgeiz wurde ihm nun zu seinem dreißigsten Geburtstag schon der siebte Dan in Aikido zugesprochen.
Dass er bei seinem Training oftmals auf die harten Methoden des Shaolin-Kung Fu zurückgreift, wissen dabei nur die Wenigsten. Genau genommen nur die Leiterin der Medizin, zu welcher er eine bereits langjährige, enge Freundschaft pflegt. Sie ist es auch, die ihn immer mal wieder zur Vernunft ruft, wenn er es wieder einmal übertreibt und sich bis zum Letzten verausgabt. Von ihr verordneter Zwangsurlaub ist dabei keine seltene Maßnahme.
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Fujiwara Kazuya verkörpert das Idealbild eines Offiziers. Seine Stärken sind Fairness, Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit. Nicht vielen ist es möglich, mit ihm Schritt zu halten. Vor allem nicht, wenn er sich ein festes Ziel gesetzt hat und es wie immer in Rekordzeit erreichen will. Vor allem mit seiner Härte, wenn es etwas durchzusetzen gilt, kommen nicht viele klar. Allerdings bleibt er dabei gerecht und beurteilt andere vor allem nach ihrem Können. Sein ihm eigener Charme und das hervorstechende Charisma sorgen für einen Ausgleich, der ihm schon oft bei Verhandlungen zu Gute gekommen ist.
Als größte Schwäche ist ihm dabei sein nicht immer vorhandenes Gespür für das richtige Maß anzukreiden. Er stellt sehr hohe Ansprüche, vor allem auch an sich selbst, was in der Vergangenheit bereits zu einem körperlichen Zusammenbruch geführt hat. Aber auch seiner Crew verlangt er neben absoluter Loyalität eine hohe Leistungsfähigkeit ab. Wer es nicht schafft, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, wird von ihm auch rigoros aussortiert.
In manchen Situation wirkt die stets höfliche, japanische Etikette, die er dabei an den Tag legt, für andere grotesk. Doch es gehört genauso zu seiner Natur, wie die tatsache, dass er trotz allem gerne lacht und gute Arbeit zu schätzen dun zu loben weiß. Wer es geschafft hat, in den kleinen Kreis seiner Freunde zu gelangen, der kann sich seiner Hilfe und Unterstützung jeder Zeit sicher sein, genauso wie gut gemeinter Kritik, die nur allzu oft genau ins Schwarze trifft.
Gez.
Chief Counselor der U.S.S. Gryphon
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