Ioannis wurde als dritter Spross einer Athener Familie geboren, die vornehmlich in der Politik tätig war. Bereits als Kind war er eher ungestüm und wild, so dass er sich nur schwer mit den üblichen Sitten und Gewohnheiten in seiner Familie anfreunden konnte. Die Eltern taten dies zunächst als das typische Verhalten von Kindern ab, doch der heranwachsende Sohn bereitete ihnen zunehmend Sorgen. Bisher was es so gewesen, dass die männlichen Nachkommen in die Fußstapfen der Vorgänger traten und eine politische Laufbahn einschlugen, doch Ioannis schlug vollkommen aus der Art. Er hatte keinerlei Verhandlungsgeschick und brachte zudem nur sehr mäßiges Interesse für Politik auf. Als er 18 geworden war stellte der Vater sämtliche Bemühungen ein, den jungen Mann doch noch in die gewünschte Richtung zu drücken und unterstützte seinen Sohn dabei als dieser in das Marine Corps der Sternenflotte eintrat und dort Feldsanitäter wurde.
Ioannis nahm an mehreren Schlachten teil und wurde teilweise schwer verwundet. Er diente unter anderem im Stab von Lieutenant Colonel Løne Svid Sørensen und stieg letztlich bis in den Rang eines Sergeant Majors auf. Mit 48 Jahren wurde er schließlich vom aktiven Dienst entbunden, doch Ioannis wollte noch nicht in den Ruhestand, weshalb er in die Flotte wechselte und als Master Chief Petty Officer auf die USS Endeavour versetzt wurde. Obwohl ihm die Ausbildungsarbeit mit den Kadetten durchaus Spaß machte, ersuchte er dennoch nach zwei Jahren um die Versetzung in den regulären Dienst.
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Umgangssprachlich würde man Nikopolidis wohl als alten Haudegen bezeichnen, aber diese Wortwahl tut einer psychologischen Betrachtungsweise natürlich nicht genüge. Nikopolidis ist ein recht schwer zu durchschauender Mensch mit einem bisweilen sehr komplexen emotionalen Innenleben. Seine Verhaltensweisen wurden in erster Linie durch das strenge, von Hierarchie geprägte, soziale Gefüge geprägt, in das er quasi hineingeboren wurde. An diese Phase schloss sowohl seine Jugend als auch sein späteres Engagement im Marine Corps der Sternenflotte mehr oder minder nahtlos an. Es drückt sich in erster Linie durch den absoluten Gehorsam und dem Respekt gegenüber den Vorgesetzten auf der einen, und durch den harten, aber fairen Umgang mit Untergebenen auf der anderen Seite aus. Nikopolidis ist derart mit dieser Verhaltensweise verwachsen und wird von ihr dominiert, dass er sie nicht einmal außerhalb des Dienstes wirklich ablegen kann. Dies hat zur Folge, dass er nur über wenige Freunde verfügt, so dass ihm ein soziales Defizit attestiert werden muss. Dies wirkt sich nicht auf seine Diensttauglichkeit aus, da sich dieses Defizit nicht negativ auf seine Teamfähigkeit auswirkt, deren Notwendigkeit er begreift und akzeptiert. MCPO Nikopolidis hat sich stets vollkommen korrekt und vorbildlich verhalten.
Lt.Col. Dr. Kyra Glenfield
Psychologin, SF Marine Corps
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