John Ertl wurde vor 36 Jahren in der Nähe Londons geboren, seine Vorfahren stammen laut den spärlich vorhandenen Aufzeichnungen aus Russland und Großbritannien. Bereits sehr früh zum Vollwaisen geworden, besuchte er Schulen in Kontinentaleuropa, vorwiegend im deutschsprachigen Raum, wo er sich die entsprechenden Sprachkenntnisse aneignete. Bereits mit 16 begann er sich für Sicherheits- und Waffentechnik, Sprengstoffe und vor allem die als antiquiert geltenden Projektilwaffen zu interessieren.
Mit 17 versuchte er erstmals den Eintritt in die Sternenflotte, wurde aber nach der medizinischen Untersuchung ohne Angabe von Gründen abgewiesen. Die Untersuchungsergebnisse wurden unter Verschluss gehalten. Frustriert heuerte er auf einem Frachter an und trat schließlich als Freiwilliger den klingonischen Streitmächten bei, die weniger wählerisch waren.
Im Laufe einer mehrjährigen Karriere, vor allem im Sicherheitsbereich, schaffte er es bis zum klingonischen Offizierspatent. Als er nach seinem Austritt auf den ihm zustehenden Sold verzichtete, erhielt er ein besonderes Abschiedsgeschenk: Die Avatar!
Die APS Avatar lief vor 49 Erd-Standard-Jahren vom Stapel und diente 35 Jahre lang als Arvak Tan treu dem klingonischen Reich. Nach einem schweren Treffer im Kampf um Deep Space 9 hätte sie eigentlich verschrottet werden sollen, da eine Reparatur der doch etwas betagten Konstruktion als unrentabel erschien. Daraufhin kaufte Gorwak aus dem Hause der Katar`RoK die Arvak`Tan, da dies das erste Schiff war, auf dem er gedient hatte. Gorwak benutzte in seiner Funktion als XO eines mächtigen Kreuzers die generalüberholte Arvak`Tan als Privatshuttle, ehe er sie nach einer wehmütigen und blutweingeschwängerten Abschiedsfeier einem jungen Terraner schenkte, der jahrelang dem Reich treu gedient und ihm mehrfach das Leben gerettet hatte. Der junge Mann, der damals in der Reichsflotte diente und es bis zum klingonischen Offizierspatent gebracht hatte, war John Ertl. Er nutzte den Bird of Prey ein halbes Jahr lang als „Handelsschiff“ (Schmuggler!), ehe er der ÖSF beitrat und die auf APS Avatar umgetaufte Arvak`Tan auf Ios einmottete..
Historisch verbriefte Anmerkung von PO McTiers, ehem. Technik-UO der USS Destiny: Es ist meine Überzeugung ebenso wie jene aller anderen Techniker, dass man die Avatar Ertl nur deswegen schenkte, um die Verschrottungskosten zu sparen. Der Vogel hätte eigentlich eine weitere Generalüberholung dringend nötig und verbraucht mehr Ersatzteile als Antimaterie...
ÖSF-Laufbahn, 1. Teil:
Aufgrund der prekären Situation und dem Mangel an Nachwuchs wurde John Ertl bei seinem zweiten Versuch in die Sternenflotte aufgenommen und begann eine Karriere als Sicherheitsmann auf der USS Lexington. (Er trat übrigens am selben Tag wie die spätere Oberkommandierende Asira Janeway ein)
Seine Leistungen wurden stets zwiespältig beurteilt: An seiner Pflichterfüllung bei den Missionen gab es nie etwas auszusetzen, aber seine durch die Klingonen noch mehr verrohten Umgangsformen brachten ihn immer wieder in Schwierigkeiten, mehrere offizielle Tadel erhielt er beispielsweise deshalb, weil er seinen CO Winter mit „Skipper“ ansprach.
Dennoch überzeugte er besonders bei Kampf- und Außenmissionen, wurde mehrfach verwundet und erhielt dafür auch seine erste und einzige Medaille verliehen. Den Verlust der Lex konnte er freilich auch nicht verhindern, und so gehörte er auch zur Erstbesatzung der Destiny. Trotz der mangelnden sozialen Integration wurde er zügig bis zum CPO befördert, absolvierte den Sicherheitskurs souverän und wurde schließlich aufgefordert, die Akademie zu besuchen und das Sternenflotten-Offizierspatent zu erwerben.
Während seines letzten Urlaubs vorm Eintritt in die Akademie legte er sich jedoch mit mehreren hochrangigen Persönlichkeiten an und landete aufgrund diverser derber Äußerungen sogar beim Fleet Admiral Alic zum Rapport und Tadel.
Als dann noch der Kommandant der Providence mitsamt der Führungscrew, allesamt gute Bekannte von Ertl, gegen das Oberkommando meuterte und mit der Providence desertierte, brannten ihm offensichtlich alle Sicherungen durch. Er nahm die Avatar, drei weitere Unteroffiziere der Destiny und schloss sich der Providence an.
Interludium:
Zuerst flog die Avatar unter dem Banner der CSF, als diese zerbröckelte, schlossen sich Ertl und seine Crew kurze Zeit dem Marquis an, ehe sich die Spur verlor. Es wird vermutet, dass sie sich mit kleineren und größeren Gaunereien über Wasser hielten und dabei stets bemüht waren, ihre Spuren zu verwischen. Mit der Zeit dürften die anderen Crewmitgleider ihre eigenen Wege gegangen sein. Jahrelang war jede Suche, die zuletzt ohnehin nur mehr auf dem Papier durchgeführt wurde, erfolglos.
Zur Sternzeit7276.1243 enttarnte sich die APS Avatar plötzlich in Schussweite der McKinley Station und der dort gerade losfliegenden USS Fairhaven. Doch sie schoss nicht, was angesichts des Zustands des Schiffes auch gar nicht möglich gewesen wäre. Alle Systeme liefen auf Notenergie, die Lebenserhaltung war ausgefallen. An Bord war John Ertl allein, der offensichtlich heimlich zur Erde zurückkehren wollte und dabei fast draufgegangen wäre. Er wurde unverzüglich verhaftet.
ÖSF-Laufbahn, Teil 2:
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