Guy stammt aus einer Adelsfamilie mit langer Tradition. Deshalb genoss er eine strenge Erziehung seit frühesten Kindertagen, ohne zu seinen viel beschäftigten Eltern je ein wirkliches Verhältnis aufzubauen. Guy war schon immer ein Einzelgänger, stark von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt und außerordentlich intelligent.
In der Schule hatte er nie Probleme, war stets Jahrgangsbester und genoss großes Ansehen, ohne je wirklich gemocht zu werden - man respektierte ihn vielmehr. Zuneigung und Liebe maß er nie große Bedeutung bei. Streben nach Perfektion, Macht, klare Strukturen und Autorität - damit konnte er sich stets identifizieren.
Eine gewisse Eitelkeit und Selbstverliebtheit kann man ihm nicht absprechen, sonderlich teamfähig war er nie. Einen Kompromiss bezeichnet er als Zeichen von Führungsschwäche: 'Einen Kompromiss gehen nur diejenigen ein, die nicht in der Lage sind ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen und von der eigenen Idee nicht in ausreichendem Maße überzeugt sind.'
Nach seiner Schulzeit begann er Politikwissenschaften und Geschichte zu studieren. Mit Diplom und mehreren Auszeichnungen augestattet verbrachte er einige Jahre in den USA und anschließend in Großbritannien, um sein Englisch bis zum Stadium eines Muttersprachlers zu optimieren, reiste weiter nach Deutschland, um in einigen Großkonzernen zu hospitieren und schließlich durch gute Kontakte in der Heimat seine Aufgabe als Staatssekretär im französischen Verteidigungsministerium anzutreten. Nach 4-jähriger Amtszeit entschloss er sich seinen Dienst auf der USS Phoenix anzutreten.
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Guy de Valestin ist ein 32-jähriger Mann von adeliger Abstammung. Er wurde in Marseille (Europäische Konföderation/Erde) als einziges Kind von Regnier und Diane de Valestin geboren. Einzelkind in einer so angesehenen Familie zu sein, brachte ihm schon früh große Vorteile ein. Seitdem er das Licht der Welt erblickt hatte, erfüllte man ihm jeden Wunsch und ließ ihn nur die renommiertesten Kindergärten und Schulen besuchen.
Da Mutter und Vater viel beschäftigt waren, entwickelte sich hier nur ein unterkühltes Eltern-Sohn-Verhältnis. Ein innigeres jedoch zu sich selbst, was wohl mitunter an dem überheblichen Zureden und der prägenden, stets am Protokoll orientierten Erziehung durch seine Diener lag. Das daraus resultierende Selbstvertrauen, brachte einen starken Ansatz der Selbstverliebtheit mit sich. Ein Punkt, welcher dazu führte, dass er kaum einen normalen Kontakt zu anderen aufbaute, sondern eher zum Einzelgänger avancierte. Auch seine Hygiene-Neurose ist damit in Verbindung zu bringen.
Jene Charaktereigenschaften verstärkten sich im Laufe der Jahre noch und so tut M. de Valestin nur etwas, von dem er weiß, dass es seine Karriere voranbringen kann. Personen, die für seine Begriffe zu „emotional“ handeln, gar wichtige Entscheidungen von Gefühlen abhängig machen und so etwas wie diplomatisches Verhalten aufweisen, sind in seinen Augen minderwertig und eine absolute Fehlbesetzung ihrer - meist verantwortungsvollen - Positionen. Nur er empfindet sich in den meisten Fällen als Entscheidungsträger geeignet, weil er über die entsprechenden Führungsqualitäten verfüge und anderen Leuten seine Meinung „aufzuzwingen“ wüsste, was sich vor allem in einer in seinen Augen angemessenen Berufsauffassung und in dem erforderlichen Pflichtbewusstsein widerspiegeln würde.
Sollten sie ihm also je gegenüber Kompromissbereitschaft oder sogar Vertrauen zeigen, so seien sie sich zu 100 % sicher, ihr schlimmster Feind wird er sein. Guy wird Intrigen spinnen, um die Person, welche er für unfähig hält, loszuwerden. Sollten sie also häufig mit ihm zu tun haben, seien sie äußerst vorsichtig.
Einen guten Charakterzug hat M. de Valestin aber doch, nämlich das korrekte und vorbildliche Ausführen der ihm übertragenen oder zugeteilten Aufgaben. Er wird nie gegen Vorschriften verstoßen, wenn er auch „meist unbemerkt“ etwas seine Ellbogen einsetzt, um voranzukommen. Sollten Sie allerdings zu seinen Kollegen gehören, seien Sie sich im Klaren, dass Teamfähigkeit nie zu seinen Stärken gehört. Delegieren ja, delegiert werden weniger.
In einem Punkt sollten sie jedoch größte Sorgfalt walten lassen, nämlich in Bezug auf ihr Leben. Wenn sie verletzt werden und ihr einziger Retter Guy de Valestin sein könnte, finden sie sich schon einmal mit dem Tod ab. Er würde ihnen nur helfen, wenn er wüsste, es würde sich positiv auf seine Sternenflottenlaufbahn auswirken. Ist dies nicht der Fall, wird er sie zurücklassen ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Verlassen sie sich an der Schwelle vom Leben zum Tode auf ihn und sie haben die längste Zeit gelebt.
Sein stark überzogenes Selbstvertrauen und sein etwas anders Weltbild lassen ihn
die Sternenflotte und deren Aufgabe in einem anderen Licht sehen. Für ihn war der Beitritt zur Sternenflotte fast wie ein Schritt zum Imperator spielen - zumindest dann, wenn er sein Ziel erreichen sollte. Sicherung und Ordnung eines intergalaktischen Gleichgewichtes trieb ihn, da er helfen wollte unterentwickelte Völker zu kontrollieren und zu disziplinieren und eine Vorbildfunktion gegenüber allem Leben in der Galaxie einzunehmen.
Man kann abschließend nur sagen, dass Guy de Valestin nicht unfähig ist, durchaus sogar intelligent und kompetent, dass er rational denkt und darauf bedacht ist, jedes Risiko auszuschließen, aber doch insgesamt zu voreingenommen, selbstverliebt und rücksichtslos ist. Der Wert des Lebens anderer steigt proportional zu einem möglichen, persönlichen Nutzen für seine Planungen. Die Sternenflotte sieht er als Kontrollorgan und Übermacht in der Galaxie an und glaubt, dass sie nur mit ihm in leitender Position dieser damit verbundenen Verantwortung gerecht werden kann. Mit ihm an Bord ist auf jeden Fall ein hohes Maß an Vorsicht geboten.
Erstellt von
LtCmdr Feure Flame Talem Voit T`Rial vom Hause der Arachnaida
Zu Stardate: 7207.1568
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