Daniel wurde in Castlebar, Irland geboren. Diese Ortschaft liegt relativ weit westlich von Irland. Castlebar ist auch noch im 24. Jhdt. ein typisches Fischerdorf, Holzhütten und Trampelpfade herrschen vor, in der Mitte von zwei Seen. Die Industrialisierung und Modernisierung ging scheinbar komplett am Dörfchen vorüber, was dem Familiensinn der Dagope's gut tat. Als Daniel noch ein Kind war, fuhr er oft mit seinem Vater im Boot ein Stück nach draußen in den Atlantik um Fische zu fangen oder einfach nur den Tag gemeinsam in Ruhe zu verbringen. Daniel war im zarten Alter von zwölf Jahren ein sehr guter Bootsmann und half seinem Vater des Öfteren, das gesamte Schiff immer wieder auf Vordermann zu bringen. Dadurch lernte er viel über Improvisation und bekam auch ein Gespür dafür, wo es "klemmte".
Seine Mutter verbrachte seltener die Zeit mit Daniel auf dem Boot, jedoch viel mehr zu Hause im Garten oder auch am Land. Die weitläufigen Hügelgebiete waren für die beiden ein willkommener Platz für allerlei Spiele und vor allem für das Radfahren. Manchmal fuhr Daniel's Mutter mit auf die weite See und eines Tages, als Daniel 17 war, kam es dabei auch zu einem tragischen Unfall. Das Boot der Dagope's geriet aufgrund eines plötzlich auftretenden Sturms in Seenot und sie konnten das Schiff kaum noch unter Kontrolle halten. Der Mast riss ab und schlug Daniel's Mutter ins Meer.
Der Vater sprang nach doch Daniel konnte nicht, er hatte zu viel Angst und wollte auch das Schiff noch unter Kontrolle halten, um dann beide Elternteile aus dem Wasser holen zu können. John Travis gelang es nach anstrengenden Minuten Selena aus dem Wasser zu retten, doch es schien schon zu spät gewesen. Der Schlag des Mastes hatte ihren Schädel zu schwer in Mitleidenschaft genommen und auch die Zeit unter Wasser füllte ihre Lungen einfach mit zu viel Wasser an, um ohne Schäden überleben zu können. So verstarb seine Mutter auf dem Schiff, dass John und Daniel so oft repariert und gewartet hatten...und Daniel gab sich die Schuld daran. Dieses Schuldgefühl begleitete ihn noch lange Zeit, doch er musste sich wieder auf die Schule konzentrieren, was nicht leicht war, da er durch den Schock des Verlustes seiner Mutter an Insomnie litt. Neben einigen Brüchen geschah Daniel Gott sei Dank nicht mehr.
Die Schulen in Castlebar sind, entgegen der landläufigen Meinung, ausgesprochen gut und so konnte sich Daniel einiges an Wissen aneignen. Nach der Ausbildung zum Technischen Konstrukteur besuchte er die Universität für Technology and Science in Dublin, Irland. Sein Vater war sehr stolz auf ihn, war es doch schon immer Daniel's Traum, einfach Dinge zu reparieren oder vorhandene Dinge so zu verbessern, dass sie effektiver arbeiteten. Daniel konnte die Universität mit einer sehr guten Leistung abschließen. Nebenbei belegte er noch einige Wahlfächer, welche ihm das Leben als Technik-Ingenieur erleichtern könnten.
Neben der Bootsfahrt hatte Daniel noch einen weiteren großen Traum. Den Weltraum. Diese scheinbar unendliche Weite barg eine große Faszination für ihn, doch die Insomnie würde ihm wohl einen Strich durch besagte Rechnung machen. Nach kurzer Therapie konnte Daniel diese jedoch in den Griff bekommen, natürlich mit der Anstrengung im Hinterkopf, die Sterne zu bereisen.
Mit 25 Jahren war er wie geschaffen für eine Karriere in der Sternenflotte. Er meldete sich als Anwärter bei einem Sternenflotten-Offizier namens Horst Temper, seines Zeichens Chefingenieur auf der USS Britannia. Daniel heuerte auf der Britannia an und verrichtete dort erstmal zwei Jahre seinen ordentlichen Dienst. Daniel kam es jedoch immer mehr so vor, als wäre er zu anderem bestimmt.
Nach eben diesen zwei Jahren kündigte er mit 27 Jahren vorerst den Dienst auf der Britannia und ließ sich als Bürokraft im technischen Bereich im Sternenflotten-Hauptquartier nieder. Daraufhin zog es ihn zurück auf die Erde, zu seiner Frau, welcher er noch vor der Sternenflotte heiratete. Er gründete eine kleine Familie, so brachte seine Frau innerhalb von zwei Jahren zwei gesunde Töchter zur Welt, welche der große Stolz von Daniel waren.
Mit 29 Jahren fühlte sich Daniel erneut etwas ausgelaugt vom Familienalltag und dem Job hinter dem Schreibtisch im Sternenflotten-Hauptquartier. Ihm düngte es nach Abentuer. So traf er eines Tages einen alten Händler, welcher ihm zum Dank - Daniel half ihm mit einem besonders ruhmreichen Geschäft - sein Schiff überließ.
Daniel bereiste daraufhin die gesamte Galaxis als freier Händler und machte enorm viel Gewinn dadurch. Entgegen dem üblichen Unwillen der persönlichen Bereicherung verdiente er damit gerne sein Geld, um über die Runden zu kommen. Er lernte viele fremde und auch bekannte Völker kennen. Darunter auch einen wirren Halb-Klingonen namens Bashir. Dieser hatte Daniel in einem Glücksspiel auf Deep Space 9 betrogen und konnte ihm einen Großteil seines ehrenvoll erworbenen Geldes abluchsen.
Von diesem Moment an war es für Daniel nicht mehr profitabel als Händler zu arbeiten, da er teilweise offene Restschulden bei Leuten hatte, die alles unternehmen würden, um das Geld in die Finger zu bekommen. So musste Daniel untertauchen.
Aufgrund seiner doch sehr reichhaltigen Erfahrung als Händler und seiner Zeit in der Sternenflotte konnte er sich einen Platz im Geheimdienst der Sternenflotte sichern. Viele gefährliche Aufträge machten ihn alsbald zu einem sehr gefragten Agenten. Doch eines Tages lief einiges schief. Seine Familie, welcher er nie kontaktiert hatte - aus Sicherheitsgründen - wurde von romulanischen Agenten des Tal Shiar entführt und als Geiseln gehalten. Daniel hatte ihres Wissens zufolge mehrere wichtige Beweisstücke in einem Fall von Kriegslist gegen die Romulaner, welche diese schwer belasten könnten. Obwohl er es als Agent verstand, sich nicht von persönlichen Gefühlen leiten zu lassen, widerstand er dem Druck des Tal Shiar nicht länger als ein paar Monate und wurde schlussendlich von ihnen gefangengenommen, als Kriegsgefangener.
Seine Frau und seine beiden Töchter kamen einem Wunder sei dank frei und durften auf die Erde zurückkehren. Daniel musste auf einem Strafplaneten, dessen Name niemals genannt wird, viele Torturen und Verhöre drei lange Jahre ertragen, bis er schlussendlich von einem Geheimkommando der Sternenflotte in einer Nacht-und-Nebel-Aktion befreit werden konnte. Es starben einige Menschen, darunter auch gute Bekannte von Daniel. Er gab niemals Informationen preis.
Nach diesem traumatischen Erlebnis besuchte Daniel lange Zeit die psychiatrische Klinik der Sternenflotte, um wieder auf 'gesunde' Gedanken zu kommen. Er verbrachte stets viel Zeit mit seiner Familie, um die wahren Werte des Lebens kennenzulernen und auszukosten. Von seiner Zeit in Gefangenschaft blieben ihm einige Narben im Gesicht zurück, ebenso wie eine verminderte Sehfähigkeit aufgrund der Schlagkraft der dortigen Tal Shiar Agenten.
Mit 34 Jahren entschloss sich Daniel erneut für eine Laufbahn auf einem Raumschiff der Sternenflotte, diesmal in der Technikabteilung der USS Phoenix - B.
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Daniel Dagope ist ein Familienmensch, selbst wenn er das nicht immer zur Schau tragen kann. Ihn hat an irgendeinem Punkt seines Lebens eine Unsicherheit ergriffen, die er nur durch eigenes Eingeständnis langsam in Arbeit nehmen könnte.
Ein Charakter, der sein Leben genießt und den Wert zu schätzen weiß, der aber dennoch – oder gerade deswegen – nicht vor Fehlern gefeit ist. Die große Sorge, Fehler zu machen, belastet ihn. Es ist offensichtlich, dass er sich nicht viel mit sich selbst beschäftigt, selbst wenn er immer wieder vor Entscheidungen gestellt wird, die ihn vor die Frage zu sich selbst stellen.
Er hatte sich ein Leben aufgebaut, das er eines Tages durch die Sternenflotte aufgeben musste. Selbst trotz des Rückhaltes, den er von seiner Familie, Frau und Kindern, erfahren konnte, die er auf der Erde zurückließ, zwangen ihn die lange Trennung und die Entwicklungen seines Lebens dazu, sich in eine neue Liebe zu verstricken.
Dagopes Hang zu Alkohol hat ihn in der Vergangenheit in Schwierigkeiten gebracht. Durch eine Therapie und strikte Selbstdisziplin schaffte er es, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Dennoch steht ihm noch viel Arbeit bevor, um sein ganzes Selbst zu realisieren und unter Kontrolle zu kriegen.
Er schätzt Ehrlichkeit und Loyalität bei seinen Mitarbeitern sowie bei sich selbst. Er ist von Pflichtgefühl erfüllt, versucht gerade wegen seiner Fehler, die Regeln klar zu interpretieren. Sowohl für andere als auch für sich selbst klarzumachen, wo jeder steht, was jeder zu tun hat. Sein Anliegen scheint es zu sein, einen Weg zu bereiten, von dem man nicht abkommen kann.
Dennoch ist er ein Mensch, der sich auf sein Bauchgefühl verlässt. Entscheidungen in Notsituationen werden schnell, effizient, aber oft nach Gefühl getroffen, was ihm im Nachhinein Sorgen und Probleme bereiten könnte.
Ihn begleitet eine Unsicherheit, die er nicht abschalten kann. Hat er verdient, was ihm gegeben wurde oder erwartet man zuviel von ihm? Dagope fällt es schwer, darüber zu reden, sein Innerstes offen zu legen.
Erst wenn er mit sich selbst in Einklang kommt, würde er es schaffen, auch andere einzubeziehen. Bis es soweit ist, werden ihn weiterhin seine Zweifel begleiten, die er für sich behält und nicht nach außen trägt.
Zusammenfassend wirkt Daniel Dagope wie ein sicherer, gefestigter Mensch, den das Leben gezeichnet hat und der Fehler macht, aus welchen er lernt. Innerlich ist er auch dieser Mann, der jedoch Narben und Wunden nicht nach außen trägt sondern vor der Welt verschließt um seine Arbeit machen zu können und sich so in Gefahr begibt, eines Tages von den Zweifeln aufgefressen zu werden.
Gezeichnet
Lyra Shaw
CCo USS Phoenix
SD: 9314.2200
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